VII.
Geschichte und Kultur als Triebkraft für Mecklenbecks
Entwicklung: weiterer Schwerpunkt / vertiefende Darstellung:
Erforschung,
Darstellung und Förderung vieler kultureller Werte für
Mecklenbeck, Rettung und Nutzung alten Kulturguts
VII.1.
Einleitung
Keiner
konnte 1978 ahnen, dass das angestrebte erste Mecklenbeck-Buch
1979 dem Ort seinen bedeutenden, aber bislang unbekannten,
historisch-kulturellen Hintergrund so deutlich
aufzeigen würde. Dieser konnte in den folgenden Jahren noch
erstaunlich erweitert werden, z. B. um Haus Kump,
Meckmannhof, viele Maler. Dann weitete sich unsere
Kulturforschung mit den Modersohnaktivitäten seit 1989
auf ganz Münster aus. Mit der eigenen Erforschung und
Darstellung der bisherigen Kultur ging dann über 30 Jahre
lang eine intensive Förderung aktueller Kunst und
Kultur parallel.
So
bekamen wir ein stetig wachsendes kulturelles Rückgrat in und
für Mecklenbeck, und konnten sogar von einer eigenen
Mecklenbecker Kulturidentität sprechen. Dabei stießen
wir auch neue Kunstwerke an, die heute an vielen Stellen
öffentlich zu sehen sind. Das alles ermutigte uns dann zur
Ortszentrumsplanung und Hof Hesselmann aus unserem Kreis heraus.
Geschichte
/ Allgemeine Kultur: 1978 - 2006
Die
frühere Geschichte und Kultur ist 30 Jahre lang von den
Mecklenbeckern selbst in Zusammenarbeit mit z. T.
renommierten Forschern von unten erarbeitet, in
unterschiedlichen Formen dargestellt und weit gelobt worden:
Bücher, Wanderungen, Ausstellungen, Erklärungstafeln,
Straßennamen u.a. Die in Kap. III.4 bzw. VIII aufgeführten
Publikationen und die erste geschichtliche Gesamtdarstellung in
Kap. IV bieten einen intensiven Einblick in Geschichte und Kultur,
wie ihn kaum ein anderer Stadtteil zu bieten hat.
VII.2.
Darstellende Kunst: Malerei: 1975 ff
Hier
war die Ausgangslage sehr schlecht, weil öffentlich
bzw. allgemein von Malerei in Mecklenbeck nirgendwo etwas bekannt
war. Aber in dem Buchvorbereitungskreis 1978 ergaben sich erste
Hinweise auf wichtige Gemälde von Hermann Kersting und
Emil Stratmann, die dann im Buch 1979 auch deutlich
dargestellt wurden – ebenso wie viele
Ete-Uleer-Darstellungen.
Dazu
stießen wir bereits 1975 intensiv zu neuen malerischen
Ansichten an:
Als
mehrere aus unserem Mecklenbeck-Buch-Kreis bereits 1975 mit den
regelmäßigen Rundschreiben von St. Anna begannen (St.
Anna aktuell – später Annen-Kurier), animierte der
Autor sofort die Nachbarin Ete Uleer zu eigenen Zeichnungen
zu den Heften.
Das
wurde dann zu zwei eigenen Bildmappen mit je 5 Motiven von
Mecklenbeck 1977 / 78 ausgeweitet, die überraschend guten
Absatz fanden. Der Autor schlug weitere Darstellungen z. B.
zu den Kirchen und öffentlichen Gebäuden vor, zu Krippen
und weiteren Motiven. Zum Kalender von 1979 kamen
Innendarstellungen von Schränken und anderem
wertvollen Kulturgut hinzu, eine sogar zu unserer Rio-Verbindung
mit Pater Werner Siebenbrock!
Für
das erste Mecklenbeck-Buch trug der damalige Hof
Hesselmann-Nachbar Rudolf Schöpper die bekannte
Karrikatur von der Mecklenbeck-Forschung bei.
Auf
Grund der positiven Resonanz auf das erste Mecklenbeck-Buch ging
Kh. Pötter ab 1982 einen direkten Weg zur Auffindung
unbekannter Mecklenbeck-Darstellungen: er sprach Mecklenbecker
persönlich an, schaute bei ihnen zu Hause vorbei, entdeckte
dabei sogar viele Gemälde und Darstellungen und erfasste sie
sofort fotografisch. So konnte er sich nach der historisch
orientierten Meckmannhofausstellung von 1986 zu Haus Kumps
Jubiläumsjahr 1989 an eine erste Ausstellung „Mecklenbeck
und Haus Kump in malerischen Ansichten“
heranwagen. Gut eine Woche vor der Eröffnung im April 1989
kam es zu der Sensation: Otto Modersohn hatte mit
den „Sommerfreuden“ vor Haus Kump 1889 ein
beachtliches Gemälde geschaffen, das am 08.04.1989
erstmals öffentlich in der Fischerhuder
Modersohn-Frühwerkausstellung vorgestellt wurde –
wir selbst hatten es erst kurz vorher als eindeutig Haus Kump
identifiziert! Es wurde in die Fotoausstellung der Gemälde
noch schnell mit aufgenommen und erwies sich als unvorhergesehener
Renner.
Die
Reaktion auf diese Ausstellung mit malerischen Ansichten war
überaus positiv: keiner hatte damit gerechnet, dass es von
diesem bis kurz vorher noch minderwertig angesehenen Mecklenbeck
so viele und gute Ansichten gab – z. T. von stadtweit
bekannten Malern wie E. Fernholz, C. Determeyer, E. Stratmann,
E. Bahn u.a. und vor allem Otto Modersohn.
Diese
Sammlung wurde weiter ausgebaut, 2004 – 06 auf das Aatal
und Pluggendorf ausgeweitet und für Haus Kump völlig
neu gestaltet. Der Mecklenbeckteil wird 2009 mit
Erweiterungen vorgestellt und ist wichtiger Teil der kulturellen
Ausstellungen im Hof. 21 der gemalten Ansichten konnten 1998
in dem Buch „Mit Mecklenbeck ins 3. Jahrtausend“ in
einem eigenen Farbteil gezeigt werden – dazu viele weitere
in schwarz-weiß.
In
das Haus-Kump-Büchlein des Westfälischen Heimatbundes
von 2006 nahm der Autor ausdrücklich einen Abschnitt
„Haus Kump als Motiv in der Malerei“ mit farbigen
Abbildungen hinein, um das breite kulturelle Spektrum darzulegen.
So haben wir in unseren Ausstellungen einen sehr umfangreichen
Schatz von Gemälden und anderen gestalteten Ansichten von
Mecklenbeck (in Fotos), wie es ihn kaum sonst in Münsters
Ortsteilen und Umgebung gibt.
VII.3 Musikalischer
Bereich 1978 / 79
Zum
ersten Mecklenbeck-Buch erforschte der Autor 1978 zwei
musikalische Bereiche:
Einmal
die Oper „Der Prophet“ von Giacomo Meyerbeer,
die damals in Münster fast unbekannt war. 3 Akte spielen in
Münster, der III. weitgehend im Aatal. Zwei Musikstücke
sind weit bekannt: das sogenannte Schlittschuhballett und der
Krönungsmarsch mit einem speziellen Orchester. (dargestellt
im Buch 1979, S. 375-84).
Ganz
ortsbezogen waren die 13 musikalischen Theaterstücke, die
Wilhelm Brockmann von 1896 bis 1927 für den MGV
Concordia schrieb und jahrzehntelang vor vielen Zuschauern
aufgeführt wurden. (ausführlich dargestellt im Buch
1979, S. 358-374, 411-14).
VII.4 Rettung
von altem Kulturgut 1978 - 1985
Zunächst
wurde 1978 der Erhalt des Christoph-Bernhard-Grabens (zuvor
fälschlicherweise immer „alte Aa“ genannt) von
uns angestoßen. Zu Haus Kump und Appels
beantragten wir 1979, sie als denkmalwürdig
einzustufen und den Speicher zu restaurieren. So haben wie heute
eine breite Grünzone im Ort und weitbekannte Denkmäler.
Am
Meckmannhof konnten wir altes Kulturgut auf eine völlig
ungewöhnliche Weise retten. Der Autor hatte als Historiker
nie glauben können, dass vom Meckmannhof nichts außer
alten Urkunden erhalten sein sollte. Es blieb aber nur der Weg,
auf dem alten Gelände selbst zu forschen. Mit einer
Friedensschul-AG wurden 1980 3 Suchgräben geworfen –
aber leider nichts gefunden – wahrscheinlich hatte das
kleine Klärwerk (ungefähr auf der Stelle des heutigen
Heimleiterhauses) die Reste der „alten Burg“ von 1682
– 1800 vernichtet. Bei den Ausschachtungen zu den
Altenwohnungen 1981 und dann zum Altenheim (Febr. 1983)
entdeckten wir die Reste der früheren Gräftenanlage.
Aus einigen von uns aus dem Boden herausgezogenen Eichenbohlen
konnten wir Kreuze als Symbol früherer Zeit als
Geschenk für den Meckmannhof und das G.-Adolf-Haus erstellen.
Im Herbst 1983 kam es bei den nächsten Ausschachtungen
zur größten Überraschung: im Boden fand sich
das alte Herdfeuer von 1614 unter einer Erdschicht. Kurz
darauf entdeckten wir den alten Brunnen im Boden. Zusammen
mit dem von H. Averkamp übergebenen Grundstein von 1682 und
dem neuen 1984 sowie der alten Hofglocke (beigesteuert von St.
Anna) bilden all diese (alten) Teile vom Hof ein deutliches
Symbol der alten Zeit im heutigen Haupteingang, der genau auf
dem Eingang des alten großen Hofes von ca. 1800 liegt.
Auf
Grund all dieser Funde und der Vorbereitung zur großen
Meckmannhofausstellung 1986 beschloss der damalige Träger
„Evanglische Diakonie“, den alten Namen für
das neue Altenhilfezentrum Meckmannshof zu übernehmen –
das war ein erfreulicher Vorgang und hat die später gute
Verbundenheit zwischen Mecklenbeck und dieser für den Ort
wichtigen Institution deutlich gestärkt.
VII.5 Malerei
1988 - 1999
Die
Namensübernahme erweckte bei uns das Ziel, auch eine
malerische Ansicht des alten Meckmannhofes zu bekommen, die
es wohl vorher erstaunlicherweise nicht gegeben hatte. Also
beauftragten wir den uns bekannten Künstler Wilderich
Leifheit, ein solches Gemälde nach alten fotografischen
Vorlagen zu erstellen, übergeben 1988.
In
den Jahren ab 1989 bemühten wir uns um die
Neu-Akzentuierung des malerischen Werks von Otto
Modersohn in ganz Münster mit Ausstellung, Buch,
Wanderungen und Modersohnweg. Dazu animierten wir seinen Sohn
Christian, hier im Aatal ein eigenes Spätwerk zu
schaffen, das wir 1994 im Bürgersaal des Rathauses ausstellen
konnten. 1997 schuf er dann für uns ein Aquarell vom Hof.
1998 weihten wir den Modersohn-Raum im Hof ein.
Wir
kümmerten uns weiter um das Werk Emil Stratmanns in
Mecklenbeck, Aatal und Pluggendorf sowie Münster.
1999 weihten wir den E. Stratmann-Raum im Hof Hesselmann mit
seiner Familie ein (WDR 3 Film). 1999 bzw. 2005 konnten wir viele
seiner Ansichten in 2 Ausstellungen zeigen und einen ersten
Lebenslauf gemeinsam erstellen.
Auf unsere Anregung hin
wurde 2007 ein Stratmann-Weg in Mecklenbeck auf dem Gelände
des alten Hofes Schultmann eingerichtet.
VII.6.
Christliches Kulturgut aus und für Mecklenbeck ab 1980
1985:
Empfang der St.-Anna-Statue aus Mecklenbeck in Rio de Janeiro
Der
1. Vorsitzende Karlheinz Pötter konnte seit 1983 zahlreiche
christliche
Symbole in
Mecklenbeck beheimaten, z.T. mit direktem Kontakt
nach Brasilien.
Neben den im Boden gefundenen Herdfeuersteinen des alten
Meckmannhofes
(dort im Eingansbereich 1985 eingebaut) konnte er auch zahlreiche
Bohlen der alte Gräftenanlage bei den Ausschachtungsarbeiten
retten. 4
dieser Bohlen
wurden als Symbol der früheren schweren Arbeit zu
Kreuzen zusammengefügt
und dem Meckmannhof
1985 zur Einweihung und dem Gustav-Adolf-Haus zum Abschluss des
Umbaus 1992 überreicht.
Der aus Mecklenbeck stammende
Geistliche
Pe. Werner Siebenbrock
war 2 Jahrzehnte in Rio Pfarrer der Gemeinde "Cristo
Redentor", in der die große
Christustatue
hoch über Rio steht. Dieser die Welt gleichsam segnende
Christus steht auch als große Holzfigur in der Pfarrkirche
dort. Das war Anregung, diese
Christusfigur als Zeichen der Verbindung mit Brasilien auch in
Mecklenbeck einzuführen.
Und so kamen 2 große Christusfiguren an beide
christliche Mecklenbecker Kirchen, und eine größere an
den Dom zum gemeinsamen 800-jährigen Jubiläum von
Mecklenbeck und südl. Domturm 1994 .
Weitere gut 100
kleinerer Statuen wurden von Mecklenbecker Haushalten erbeten. Als
weiteres Zeichen der Verbundenheit mit Brasilien wurde die
bestehende
Kindertagesstätte am Meckmannweg 1985 nach der
brasilianischen Schutzheiligen "Maria Aparecida"
benannt,
und eine neue Tagesstätte in in Pe. Werners Pfarre in
Rio: "St-Anna"
Zur
Einweihung ging 1985 eine Kopie der St.-Anna-Statue, (aus
der Kapelle gegenüber Lohmann, Original in Osterwick) nach
Rio, wo sie in der St.-Anna-Tagesstätte steht.
Von
Brasilien kam über die Kette Beatrice Fuentes / Fam.
Pötter eine kunstvolle "Maria Aparecida"-Darstellung
aus einfachen Materialien, die im Eingangsbereich des
Familienzentrums am Meckmannweg hängt.
1992
beauftragte Kh. Pötter den in Rio lebenden Künstler
Valdir Teixeira ein Gemälde zu Werner Siebenbrocks
Tätigkeit in Rio zu malen. Im Bild rechts seine
Pfarrkirche, darüber der Hügel auf dem mit
ausgebreiteten Armen die bekannte Christusstatue steht, links
Werner Siebenbrock mit einem Kind auf dem Arm vor einem
Elendsviertel (Favela), das hinter ihm den Berg hinauf wächst.
Gemälde
Valdir Teixeira von Werner Siebenbrocks Tätigkeit in Rio
de Janeiro
Beiträge
unseres Vereins zum 100-jährigen der Pfarrerhebung von
St.-Anna 1906 bis 1909, bzw. 2006
2006
begingen wir mit einem ökumenischen
Gebet in der Friedhofskapelle das 100-Jährige des Friedhofs
- erweitert durch uns mit einer Ausstellung und einem Gang zur
Entwicklung des Friedhofs.
Im
selben Jahr feierten wir mit einer Marienandacht an der
Kindertagesstätte "Maria Aparecida" das
100-Jährige der früheren Meckmannhof-Kapelle (von
Lobenberg). Die Kapelle wurde am Ende des 2. Weltkrieges zerstört,
die Statue "Maria mit dem Jesuskind" konnte gerettet
werden und steht heute am Eingang von "Maria Aparecida".
2008
begingen wir das 100-Jährige der ersten
Fronleichnamsprozession an der
frisch restaurierten Kapelle gegenüber Appels an der Weseler
Straße.
2009:
Überraschungsgeschenk der beiden alten
St.-Anna-Kommunionbänke zum 100-Jährigen der
Pfarrerhebung
VII.7 Kulturgut
im Hof Hesselmann: 1994 – 2005
Besonders
im Hof Hesselmann konnten wir seit 1994 viele eigene Kunstwerke
anstoßen bzw. altes Kulturgut sinnvoll einbauen:
Darstellung
in Kapitel V.4
VII.8 Kulturaktivitäten
im Hof Hesselmann: 1996 – 2009
Der
Hof bot dann
die Möglichkeit zu eigenen
kulturellen Aktivitäten
auf breiterer
Basis, z. B.
zu themenbezogenen Ausstellungen und als Bühne für
Kunstausstellungen und musikalische Aufführungen.
Durch
den Hof Hesselmann (off. getragen vom Bürgerverein für
Mecklenbeck) bekam der Ort endlich genügend Räume, um
Kurse für die ganze Bevölkerung durchzuführen:
Sprachkurse, Yoga, Spielgruppen, Seniorentreff, Vorträge usw,
also Kultur und Begegnung im weitesten Sinne.
Im
Jahr 2000 organisierten wir die erste Ausstellung Mecklenbecker
Künstler im ganzen Hof, inklusiv Scheune und Freiraum um
den Hof. 2005 und 2007 folgten weitere, 2005 unterstützt vom
Besuch der Modersohngesellschaft.
Mehrere
Künstler wie z. B. Erich Dikow hatten sich immer
wieder mit Mecklenbecker Motiven beschäftigt und auch Symbole
sowie Übersichtszeichnungen zu bestimmten Vorhaben
angefertigt. Marianne Tepe setzte viele ortsbezogene Motive
im Blaudruck um. Zum 25-jährigen Jubiläum unseres
Vereins veranstalteten wir einen Malwettbewerb für die
beiden Grundschulen, in denen sich Schüler mit
ortsbezogenen Motiven beschäftigen sollten – mit großem
Erfolg! Mehrere Bilder wurden in die Jubiläumsausstellung
direkt mit aufgenommen!
Dazu
kamen von uns angestoßene Kunstwerke im Hof:
1998
der restaurierte Inschriftenbalken von 1819 und der neue zum Umbau
1994 – 98. 2003 die von H. K. Kneider geschaffene Hofstele
und 2005 der eigene Fliesenspiegel am Herdfeuer von Bernd Stüber.
VII.9 Der
große Hof mit seinen langen Wandflächen bot viel Platz
für Ausstellungen – allerdings
nicht mit wertvollen Originalen (wegen der fehlenden Aufsicht),
sondern als Fotoausstellungen. Der Autor hatte bereits die großen
Ausstellungen zu Meckmann 1986 und Kump 1989 durchgeführt –
jetzt konnten weitere folgen, umfangreiche und auch kleinere. So
wurden viele
Mecklenbecker Themen
behandelt (Gesamtübersicht in Kap. X), z. B.
Mecklenbecks Geschichte und Entwicklung vom 9. Jahrhundert bis
2003,
Einzelpersonen:
Dr. Vorholt, Brockmann, Meyerbeer, E. Stratmann, Einzelhöfe:
Hesselmann, Appels, Meckmann, Kump, Vereine, Pfarrzentrum St.
Anna, Friedhof, Kapellen, Mecklenbeck in Postkarten, Malerische
Ansichten. Es folgten Ausweitungen zum Aatal und Pluggendorf,
Loevelingloh mit Herold, Mecklenbecker Bahn mit Nachbarorten.
Im Jahr 2009 überarbeiteten wir die 1989 erstmals
gezeigte Ausstellung zur Malerei in Mecklenbeck, wir erweiterten
sie und machten sie in der Form unserer im Hof üblichen
Bilderrahmen zu einer Art Dauerausstellung: 125 Jahre Malerei
in Mecklenbeck 1884 bis 2009.
Auf
ganz Münster bezogen waren
Ausstellungen zu Modersohns sowie der Modersohnweg im Aatal, 2005
zu Berlin, Fall der Mauer und Wiedervereinigung vor 15 Jahren,
2007 die Ausstellung zum 20-Jährigen des Papstbesuches von
Johannes Paul II. in Münster 1987, die großes Erstaunen
hervorbrachte. Sie wurde prompt auch ins Stadthaus I geholt und
soll als Münsters Beitrag in seine Partnerstadt Lublin
geschickt werden.
VII.10 Der
WDR 3 sendete mehrere
Fernsehberichte mit diesen Ausstellungen als Hintergrund
(s. Kap. VIII.9).
Bedingt
durch die vielen ständigen sowie Einmalbesucher im Hof und
spezielle Tage der offenen Tür haben die Ausstellungen
viel Zulauf gefunden. Erstaunen erweckt immer wieder, dass wir
unterschiedliche Ausstellungen kostengünstig selbst erstellen
können und vor allem die Beziehung Mecklenbecks zur Familie
Modersohn mit dem Modersohnraum im Hof. Dadurch kamen auch viele
prominente Besucher zum Hof, allen voran der Joyce-Neffe
Ken Monaghan und der russische Bürgerrechtler Lew
Kopelew.
Viele
Vorträge und Wanderungen zu Mecklenbeck,
Meckmann, Kump, Modersohn und zu den Forschungen über die
Urzeit finden im Hof statt oder nehmen hier ihren Anfang bzw.
Ende.
VII.11 Im
Bereich der Musik starteten wir 2002 eine Musikreihe: von
Mecklenbeckern für Mecklenbecker
Hier
kommen unterschiedliche einheimische Künstler aller
Altersstufen zum Vorspiel und können die gute Akustik unserer
Tenne nutzen. Im Hintergrund stehen drei Musikgruppen, die ständig
im Hof üben und öfter Aufführungen machen, z. B.
die Jazzgruppe „Monday Night“. Das
musikalische Spektrum ist breit:
von Oldie Nights über Jugend- bis hin zu richtigen
Klassikkonzerten, wie z. B. zu Mozarts 250. Geburtstag.
2007:
Jugendkonzert im Hof (Musikschule Roxel-Mecklenbeck
VII.12 Münsterweite
und internationale Kulturaktivitäten seit 1997: Lesungen,
James Joyce, Ford Madocks Ford
Im
literarischen Bereich hatten wir einige besondere
Ausnahmeveranstaltungen. Mehrfach las die bekannte
Jugendbuchautorin Elisabeth Zöller im Hof, z. B. „Anna
rennt“: Jugendbuchpreis der Deutschen Bischofskonferenz,
„Anton oder die Zeit unwerten Lebens“ (G.
Heinemann-Friedenspreis).
1997-99
fanden sogar 3 internationale
Literaturtagungen zu James Joyce und Ford Madox Ford
(Vorfahren aus Münster) statt. Die Tagung zum 75-Jährigen
von Joyces „Ulysses“ 1997 war die größte zu
diesem Anlass in ganz Europa und fand zahlreiche Besprechungen.
Die Ford-Tagung 1999 sah Referenten aus mehreren Kontinenten. Die
vom Autor zu diesen Anlässen erstellten 2 Ausstellungen
wurden anschließen in mehreren europäischen Ländern
gezeigt.
Mehrere
Bücher von Dr. Jörg Rademacher entstanden mit diesen
Tagungen bzw. wurden im Hof erstmals vorgestellt:
„Was
nun, Herr Bloom?“ zum 75. Geburtstag von „Ulysses“
mit unserer Tagung, „James Joyce’s Other Image“
vorgestellt im Hof 1996,
„Modernism
and the Individual Talent: Re-Canonizing Ford Madox Ford“:
Texte vom Symposium 1999, „Vater und Sohn: Franz Hüffer
und Ford Madox Ford“ Münster 2003.
Diese
Tagungen waren mit der Anlass dafür, dass Mecklenbeck und
der Hof Hesselmann in dem 2005 erschienenen Buch „Gelehrtes
Münster und rundum“ von Jörg W. Rademacher und
Christian Steinhagen mehrfach ausdrücklich erwähnt
werden.
VII.13 Weitere
4 Ereignisse für Münster und darüber hinaus:
Preise, Zukunftsideen,
Außenauftritte.
Sie
machten münsterweit deutlich aufmerksam auf die große
Bandbreite Mecklenbecker Aktivitäten, die maßgeblich
von Menschen aus unserem Kreis getragen waren.
1984
erhielt der Wiesenkreis St. Benedikt im Wettbewerb der
Bundesrepublik Deutschland „Soziale Initiativen: Reden ist
Silber, Helfen ist Gold" eine Auszeichnung.
Bundeskanzler
Kohl überreichte Kh. Pötter als Leiter des Kreises
eine besondere Medaille als einer von 40 von insgesamt über
300 Gruppen aus ganz Deutschland. Aus diesem Park konnten wir bei
der Auflösung 1995 die 9 Linden am Hof, Bänke u.a.
übernehmen.
1984:
Offizielle Broschüre des Bundeskanzleramtes mit dem Text zum
"Wiesenkreis St. Benedikt"
Auf der EXPO
2000 in Hannover war ein mit Mecklenbeck verbundenes
brasilianisches Projekt als eines von 10 weltweit ausgesuchten
Zukunftsmodellen im Global House ausgestellt. 1992 hatte die
Sternsingersammlung in St. Anna um Unterstützung für
Müllsammelwagen in Belo Horizonte / Brasilien gebeten. Hier
hatte der aus Mecklenbeck stammende damalige Weihbischof Werner
Siebenbrock mit der Stadt Belo eine Initiative für die
„Catadores de Papel" (Müllsammler) gegründet,
die vielen armen Menschen Lebensunterhalt geben sollte. Den
Einsatz der von Mecklenbeck mit bezahlten Müllsammelwagen und
der ganzen Aktion konnte Kh. Pötter bei mehreren Besuchen
selbst erleben und daraus eine Fotoausstellung zusammenstellen. Ab
1996 hatte man an diese Aktion ein Modeinstitut angegliedert, das
viele der aufgesammelten Objekte in kunstvolle Kleinprojekte,
Möbel und anspruchsvolle Kleidung umsetzte. Die
Fotoausstellung über das Wachsen des Projektes - aus
Mecklenbeck erstellt -hing dann als Hintergrund am großen
Stand von „Reciclar T 3" auf der EXPO!
Am
16.12.2005 bekam der langjährige 1. Vorsitzende und Autor das
Bundesverdienstkreuz am Bande: Die Familie, Vereine, Mithelfer und
offizielle Vertreter, z.B. Weihbischof Josef Ostermann
Viele
seiner Aktivitäten konnte der Mecklenbecker
Geschichts- und Heimatkreis dann am 07.12.2006 im Rathaus zu
Münster mit
Großbildern vorstellen. Der Kreis bekam den 3.
Preis beim Wettbewerb der Bürgerstiftung Münster
„Kulturprojekte" von insgesamt 70 eingereichten
Anträgen und war damit bester
ortsbezogener Verein.
2006:
Die Mecklenbecker stellen bei der Preisverleihung ihre Aktivitäten
aus 30 Jahren mit Großbildern vor
All
diese Kulturaktivitäten sind von unten aus Mecklenbeck
entstanden und werden weiter ausgebaut (siehe z. B. Otto und
Paula Modersohn-Aktivitäten). Zusammen mit den Büchern,
den Ausstellungen, Vorträgen im Hof und den
Modersohnaktivitäten haben sie Mecklenbeck in ganz Münster
einen erfreulich positiven kulturellen Ruf gebracht, der nicht
vorhersehbar war.
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